Rot-schwarze Absperrbänder, weiß-schwarze Absperrbänder, grüne und gelbe Schilder: alles Dinge, von denen man sich noch vor drei Monaten nie gedacht hätte, dass man sie in der Kirche benötigt. Deshalb benötigt, um die Kirchenbänke und Stühle zu markieren: Wo ist ein Sitzplatz, wo ist gesperrt. Die Kirchen in Atting und Rain sind gerüstet, denn am Wochenende finden die ersten Gottesdienste nach der Kontakteinschränkung durch das Corona-Virus statt. Nach über sieben Wochen werden sich die Bänke und Stühle in den beiden Kirchen zum ersten Mal wieder füllen. Wenn auch nur spärlich, denn von den sonst rund 300 Plätzen werden nun nur jeweils rund 70 in den Kirchen von Atting und Rain besetzt werden können. Die Anmerkung „rund 70 Plätze“ deshalb, weil die Plätze variieren, wenn Familienangehörige aus einem Haushalt „zusammenrücken“ und die Plätze nebeneinander einnehmen. Das Ausmessen und Anbringen der Schilder auf den Bänken oder auch das Absperren von Bänken mit „Sperrhinweis auf den Bändern“, all das sind völlig ungewohnte Arbeiten in einer Kirche, aber auch für Pfarrer Peter Häusler und seine Helfer. Die Bänke sind markiert: grünes Schild mit der Aufschrift „Sitzplatz“ und gelbes Schild mit der Aufschrift „zusätzlicher Sitzplatz für einen Familienangehörigen“.
In der Kirche Rain haben sich die Mitglieder von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat die Arbeit gemacht und viele Stühle aus der Kirche geräumt. Somit ist hier klar „wo ein Stuhl ist, hat man Platz“. Dabei gibt es aber auch Bereiche für Familien, denn die dürfen ja näher zusammenrücken. Und auch in Rain markieren rot-schwarze Absperrbänder die Bereiche, die gesperrt sind.
Markierungs-Streifen auf dem Boden sollen helfen, beim Betreten und Verlassen der Kirche den Mindestabstand zu anderen Gottesdienstbesuchern zu wahren. „Das ist auch beim Empfang der Kommunion wichtig“ sagt Pfarrer Peter Häusler. Auch hier muss der Mindestabstand eingehalten werden. „Aber keine Sorge, es wird konkrete Hinweise geben und Ordner geben Hilfestellung in beiden Kirchen“, erklärt Pfarrer Häusler. Gemeinsam werden alle Vorschriften umgesetzt, um wieder in Gemeinschaft Gottesdienst feiern zu können und dennoch den größtmöglichen Schutz vor einer Infektion zu bieten. Deshalb gibt es auch die Händedesinfektion beim Betreten der Kirchenräume.Und seien Sie sicher: vor dem Gottesdienst werden die Kirchenräume kräftig durchgelüftet und auch sofort nach der Messe wieder. Die Gottes-Lob-Bücher mussten aus hygienischen Gründen weggeräumt werden, anstelle dessen wurden kleine Liederhefte vorbereitet, die man nach dem Gottesdienst mit nach Hause nimmt und beim nächsten Gottesdienstbesuch wieder mitbringt.
Und nun freut sich Pfarrer Peter Häusler darauf, endlich wieder gemeinsam mit seinen Pfarrangehörigen Gottesdienst feiern zu können! Die Kirchen sind bereit – die Gläubigen können kommen! Übrigens stehen die Körbchen für die Kollekte am Ausgang bereit, wenn Sie die Kirche am Ende des Gottesdienstes wieder verlassen…