Wie jedes Jahr war das Martinsfest von den Kindern des Kindergartens Atting und der Pfarrei Atting heiß ersehnt worden. „Wünsche schicken wir“ erklang es dann auch aus vollen Kehlen, als die Vorschulkinder gemeinsam mit Kindergartenleiterin Andrea Handl, den Erzieherinnen und Pfarrer Peter Häusler in die dunkle Pfarrkirche einzogen. „In meiner Latern brennt a Liacht“ sangen die Kinder anschließend bevor Pfarrer Peter Häusler alle Kleinen und Großen ganz herzlich willkommen hieß. Er betonte, dass das Licht hell macht. Und wie hell das Licht, aber auch gute Menschen, machen können, sieht man am Beispiel des Heiligen Martin.
Mit einfachen, kindgerechten Worten und mit Dias ließ das Kindergartenteam die Martinslegende lebendig werden.
Es war einmal ein Soldat, der hieß Martin.
Eines kalten Herbsttages bekommt Martin den Auftrag, eine Botschaft in die nächste Stadt
zu bringen.
Er reitet auf einem Pferd. Es schneit. Martin trägt einen Helm und ein Schwert.
Es ist dunkel. Der Wind bläst Martin kalt ins Gesicht.
Martin hat einen warmen, roten Mantel. Er hüllt sich fest ein.
Am Stadttor sitzt ein armer Mann im Schnee, der kein Zuhause hat.
Er ist ein Bettler. Er friert. Er hat Hunger. Er ist in Lumpen gekleidet.
Der Bettler ruft: „Helft mir!“.
Viele Menschen gehen vorüber.
Einer findet kein Geld.
Jemand winkt einfach ab.
Andere gucken gar nicht hin.
Dann kommt Martin.
Martin hält die Zügel an. Er bleibt beim Bettler stehen.
Martin zieht sein Schwert und teilt den dicken, roten Mantel in zwei Teile.
Er gibt dem Bettler eine Hälfte. Die andere Hälfte behält er selbst.
Der Bettler ist froh und möchte Martin danken.
Martin ist schon davongeritten.
Martin beschließt, nach einem Traum, nicht mehr Soldat zu sein.
Er legt sein Schwert ab, er legt seinen Helm ab.
Er will den Menschen Gutes tun und der Kirche dienen.
Martin wurde Bischof und hat vielen Menschen geholfen.
Deshalb feiern wir heute noch das St. Martinsfest.
Anschließend zeigten die Kindergartenkinder mit dem Lied „Martin ist ein Reitersmann“ unter Rhtymusbegleitung, wie sie sich auf das Martinsfest vorbereitet haben. Mutig trugen Grundschulkinder die Fürbitten vor und dachten dabei an jene Menschen, denen es nicht so gut geht. Besonders prägnant war anschließend der Laternentanz der Vorschulkinder. Lieder wie „Warm ist mein Licht“ und „Wir tragen ein Licht durch die Dunkelheit“ rundeten die Liedbeitrage ab. Pfarrer Peter Häusler fasste am Ende die Martinslegende nocheinmal zusammen und erinnerte, dass das was Martin getan hat, wie ein helles Licht ist. Und so wurde es heller um den Bettler. Genauso kann es auch bei uns sein, wenn wir gut zu unseren Mitmenschen sind. Mit einem Gebet, dem Segen über die Martins-Lebkuchengänse und vor allem über alle Mitfeiernden schloss Pfarrer Peter Häusler die Feierstunde in der Kirche und bedankte sich beim Kindergartenteam und dem Elternbeirat für die Vorbereitung der Martinsfeier.
„Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“ und „Ich geh mit meienr Laterne“ erklang es vielstimmig beim Auszug aus der Kirche und der Marschroute durch das Dorf, dessen Häuser von den Anwohnern mit Lichtern geschmückt worden war. Großer Hingucker war natürlich der Heilige Martin, den Tanja Rehorst auf ihrem Pferd „spielte“ und damit den Martinszug anführte. Musikalisch unterstützt wurde der Gesang von einer Musikbox, die Jürgen Milde bereitstellte. Die Jugendfeuerwehr von Atting und Rinkam half bei der Zugsicherung mit Fackeln. Der Elternbeirat bot im Pfarrstadl Getränke, Lebkuchen und Würstlsemmeln.