Im Corona-Jahr ist alles anders. So auch das Patrozinium der Rinkamer Filialkirche Sankt Johannes d. Täufers. Seit vielen Jahren wird dieses Fest von der Rinkamer Feuerwehr mit einem Gottesdienst in der Kirche Rinkam und anschließendem Johannisfeuer bei gemütlichem Beisammensein gefeiert. Die beengten Platzverhältnisse in der kleinen Wehrkirche erlauben aber derzeit keine (öffentlichen) Gottesdienste. Und auch das beliebte Johannisfeuer als „Dorffest“ konnte in Corona-Zeiten nicht stattfinden. Auf den Gedenkgottesdienst für ihre verstorbenen Mitglieder wollte die Rinkamer Feuerwehr aber dennoch nicht verzichten. Gerne war Pfarrer Peter Häusler bereit, dass der Gedenkgottesdienst/die Patroziniumsfeier am Samstagabend in der Pfarrkirche Atting stattfinden kann. Aufgrund der staatlichen und diözesanen Hygienvorschriften für den Kirchenbesuch und die daraus resultierenden Abstandsregelungen/Platzverhältnisse beschloß die Rinkamer Feuerwehr in diesem Jahr ausschließlich mit der Vorstandschaft den Gedenkgottesdienst mitzufeiern. So war auch ausreichend Platz für die mitfeiernden Pfarrangehörigen.
In seiner Predigt griff Pfarrer Peter Häusler den Satz aus dem Evangelium: „Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn und Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert“ heraus und meinte, dass Jesus da von seinen Jüngern – und auch von uns – fast unmenschliches fordert, wenn man Bindungen an liebe Menschen aufgeben muss. Und auch über den Vers aus dem Evangelium „Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert“ galt es nachzudenken. Kann und will man das erfüllen, kann man überhaupt ein Jünger sein? „Jesus will uns damit sagen, dass zu einem Leben in seiner Nachfolge auch das Kreuztragen gehört. Es ist naiv zu glauben, es gebe ein Leben ohne Kreuz, man könne das Paradies schon auf dieser Erde haben. Und es ist ebenso naiv zu meinen, man habe selbst das „allerschwerste Kreuz“ zu tragen, alle anderen hätten es leichter“ erklärte Pfarrer Peter Häusler. Aber wer wisse schon Bescheid über die Sorgen anderer Menschen. Der Prediger veranschaulichte dies mit einer schönen alten Legende über genau das Kreuz, für das man zu tragen befähigt ist. Einprägsam erläuterte Pfarrer Peter Häusler, was denn alles ein „Kreuz“ sein kann und ermunterte zum Vertrauen auf Gott mit einem abschließenden Spruch von seiner Pinnwand: „Jesus hilft uns nicht immer am Leiden vorbei, aber er hilft uns hindurch!“
In den Fürbitten wurde an das 125jährige Jubiläum der Rinkamer Feuerwehr erinnert, das in diesem Jahr im Kalender steht. Auch wurde für die lange Tradition der Hilfsbereitschaft gedankt, sowie dafür gebetet, dass auch weiterhin junge Menschen zum Dienst am Nächsten bereit sind. Am Ende des Gottesdienstes erteilte Pfarrer Peter Häusler den Wettersegen.