Den Maienmonat, der besonders der Gottesmutter geweiht ist, eröffnen wir in Bayern mit dem Fest „Patrona Bavariae“. Kurfürst Maximilian I. stellte Bayern im Jahre 1616, – also mitten in den schweren Zeiten des 30-jährigen Krieges -, unter den besonderen Schutz Mariens und sprach ein Weihegebet für sein Land. Diesen Ehrentitel „Patrona Bavariae“ ließ er unter der Marienfigur an der Außenfassade der Münchner Residenz anbringen und im Jahre 1638 die Mariensäule auf dem Marienplatz in München errichten. Papst Benedikt XV. bestätigte den Ehrentitel „Patrona Bavariae“ im Jahre 1916 durch die Einführung des Festes, das wir heute feiern. „Stellen auch wir uns in diesem Maienmonat und darüber hinaus unter den besonderen Schutz der Gottesmutter. Bitten wir sie gleichzeitig immer wieder um ihre Fürsprache bei all unseren Anliegen, – den persönlichen und den weltweiten. Legen wir der Mutter Gottes alles zu Füßen, – unsere Freude, aber auch unsere Not und unser Leid. Vertrauen wir uns der mütterlichen Sorge Mariens an. Nicht umsonst hat Jesus uns Maria zur Mutter gegeben. Ihn, unseren Herrn und Bruder, grüßen wir in unserer Mitte“ sagte Pfarrer Peter Häusler beim Gottesdienst zum 1. Mai in unserer Parrkirche.
In der Lesung aus der Offenbarung des Johannes beschreibt der Lieblingsjünger,wie der Tempel Gottes im Himmel geöffnet und in seinem Tempel die Lade seines Bundes sichtbar wurde. Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Die Geburt wurde durch einen wütenden Drachen gestört, der einen Kampf gegen die Frau und gegen ihre Nachkommen begann. Er kämpfte gegen diejenigen, die sich an Gottes Gebote halten und für Jesus Zeugnis ablegen. Offenbarung des Johannes – Lesung 1. Mai
Das Evangelium verkündete Pfarrer Peter Häusler: Das erste Zeichen Jesu in Kana in Galiläa, der Text von der „Hochzeit zu Kana“. Hochzeit zu Kana, Joh 2, 1-11 Gerade in Bayern mit den vielen Marienwallfahrtsorten ist dieses Evangelium ein ganz Besonderes. Menschen aller Altersstufen suchen Hilfe und Fürbitte bei der Gottesmutter. Und die Sorgen und Nöte, die auch in unserer Zeit von den Pilgern zu Maria getragen werden, erinnern daran, dass Maria Geleit und Schutz auf dem irdischen Pilgerweg hin zu Gott gibt. Das wunderbare Beispiel im Evangelium zeigt, wie Maria mit ihrem Sohn Jesus und seinen Jüngern zu Gast bei einer Hochzeit ist. Der Wein geht zur Neige, Maria bittet Jesus um Hilfe. Auch wenn die Antwort zunächst ein wenig schroff klingt, Jesus lässt sich nicht lange bitten: Aus Wasser wird Wein, kostbarer Wein. Johannes, der Evangelist, der dieses Ereignis überliefert, nennt es ein Zeichen. Und das kann uns sagen: Wer Jesus und Maria ins Leben einlädt, der wird reich beschenkt. Dies ist wohl auch die Erfahrung der vielen Menschen, die sich im Gebet an Maria und ihren Sohn wenden. Wer Jesus und Maria ins Leben einlädt, der wird reich beschenkt. Und ein Zweites sagt das Evangelium: Wir sind mit Maria auf dem Weg zu Gott. Ist es nicht Maria, die die Diener hinweist auf Jesus? Sie gibt ihnen den Auftrag: Tut alles, was er sagt. Es ist gut, dass wir dieses Wort von ihr auch uns sagen lassen: Was er euch sagt, das tut!
Die Fürbitten erinnerten daran, dass Gott Vater dem bayerischen Heimatland die Mutter seines Sohnes als Patronin gegeben hat und auf ihre Fürsprache hin, sich alle vertrauensvoll an Gott wenden: Volk und Land, die Kirchen unserer Heimat, die Familien und Eheleute, die kranken, alten und sorgenvollen Menschen, die Entmutigten und Verzweifelten, die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sowie alle persönlichen Anliegen. Gabenbereitung, Präfation, Vater unser und Kommunionausteilung folgten.
Die Kommunionmeditation (von Josef Treutlein) lautet: Maria, wenn ich dir in die Augen schau, spüre ich: Du hast auf mich gewartet. Du kennst mich. Du bist ganz da für mich. Wenn ich dir in die Augen schaue, verstehe ich: Du weißt, was ich erlebt habe. Du fühlst und trägst mit mir. Du sagst dein Ja zu mir. Wenn ich dir in die Augen schaue, ahne ich: Du siehst, was mir fehlt. Du willst mich beschenken. Du stärkst mich, wo ich schwach bin. Du führst mich zu deinem Sohn, wo ich unversöhnt bin. So wird alles gut. Wenn ich dir in die Augen schaue, begreife ich: Du willst andere berühren durch mich. Du willst ihnen begegnen durch mich. Du sendest mich, um ihnen Blicke der Liebe zu schenken. Wenn ich dir in die Augen schaue, bitte ich dich: Lass deinen Blick auf mir ruhen. Lass deinen Blick weitergehen durch mich. Lass mich die Menschen anschauen wie du: mit Augen voll Klarheit und Wärme. Maria, schenk mir einen Augenblick. Deinen Augenblick.
Am Ende des Gottesdienstes stellte Pfarrer Peter Häusler die Pfarrgemeinde unter den Schutzmantel Mariens und gab den Segen. Am wunderschön geschmückten Marienaltar wurde noch „Segne du Maria gesungen“.