Fronleichnam ist einer der höchsten Feiertage im römisch-katholischen Kirchenjahr, der auch das Hochfest des heiligsten Leibes und Blutes Christi genannt wird. Der lateinische Name des Herrenfests lautet »Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi«, in anderen Sprachen wie z. B. Englisch, Französisch oder Italienisch heißt der Feiertag ganz einfach »Corpus Christi«. Zum zweiten Mal in Folge musste Fronleichnam auch in der Pfarrgemeinde Ating aufgrund der Corona-Pandemie ohne Prozession gefeiert werden. Dennoch war es ein überaus festlicher Gottesdienst, den Pfarrvikar Innocent Ezewoko in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Atting am Fronleichnamstag feierte. Dabei stand Jesus Christus im Mittelpunkt – beim Fest der Dankbarkeit für die leibliche Gegenwart Jesu in Brot und Wein. Und in der gemeinsamen Feier der Eucharistie.
Beteiligt waren die Ortsvereine mit ihren Fahnenabordnungen sowie die Gläubigen der Pfarrgemeinde. In seiner Predigt erinnerte Pfarrvikar Innocent Ezewoko an das unvorstellbare Geheimnis, dass sich Jesus mit seinem Leib und seinem Blut selbst zur Speise gibt. „Das ist mein Leib, das ist mein Blut. Tut dies zu meinem Gedächtnis“ sind die Worte, die er am Gründonnerstag beim letzten Abendmahl sprach und damit das Sakrament der Eucharistie einsetzte. Auf eindrückliche Weise schlug Pfarrvikar Innocent die Brücke vom Blut des Bundes, vom Blut vergießen zum berühmten deutschen Schriftsteller Karl May und seine bekannte Blutsbrüderschaft bei Winnetou und Old Shatterhand. „Sie ritzen sich in den Arm eine Wunde und legen die Arme aufeinander, sodass sich das Blut vermischt. Sie haben damit versprochen, dass sie ihr Leben füreinander einsetzen“ betonte der Prediger. Karl Mays Botschaft ist die eines christlichen Missionars. Winnetou selber gibt dann sein Leben schließlich hin für seinen Blutsbruder. Er hat sich durch das Vorbild Old Shatterhands bekehrt. Er hat sich vom indianischen Heidenglauben abgewandt und stirbt als gläubiger Christ. Pfarrvikar Innocent erinnerte: „Wir sind mit Christus verbunden. Wer die Kommunion empfängt, darf sagen: Christus ist mein Blutsbruder“. Abschließend betonte er, dass wir mit dankbarem Herzen heute die Messe mitfeiern und bei der abschließenden Anbetung mitbeten, denn Gott ist nicht fern von uns: Gott ist mitten unter uns in der Gestalt des Brotes und des Weines.
Coronabedingt durfte keine Prozession stattfinden, aber die eucharistische Anbetung und auch der Segen mit der Monstranz soll im Alltag die Gnades Gottes wirken lassen. Den musikalischen Bestandteil der Liturgiefeier gestaltete Peter Dirscherl an der Orgel und mit Gesang. Besonders eindrücklich war dabei das Te Deum, das „Großer Gott wir loben Dich“ gesungen von zwei Männerstimmen.
Fotos: Irmgard Hilmer