Weltgebetstag der Frauen in der Pfarrkirche Atting

Weltgebetstag der Frauen in der Pfarrkirche Atting

Weltweit wird traditionell am ersten Freitag im März der Weltgebetstag der Frauen mit einem Wortgottesdienst und anschließendem Essen gefeiert. Die Frauen im westlichen Landkreis Straubing-Bogen wechseln sich seit vielen Jahren mit der Organisation dieses Tages ab. Dieses Jahr war die Pfarrei Atting an der Reihe und die Mitglieder des Pfarrgemeinderates bereiteten mit Sprecherin Hermine Lehner den Abend nach den Empfehlungen des Weltgebetstagskomitee vor. Einheitlich wird der Weltgebetstag an jeden ersten Freitag im März in rund 170 Ländern gefeiert und beschäftigt sich jedes Jahr mit der Lebenssituation von Frauen eines anderen Landes. Es ist eine weltweite Basisbewegung von christlichen Frauen und die größte ökumenische Laienbewegung. Die Vorbereitung übernehmen in jedem Jahr Frauen aus einem anderen Land. Das Land Slowenien stand beim diesejährigen Weltgebetstag der Frauen im Mittelpunkt. Die Texte, die Lieder und Gebete dazu haben Frauen aus Slowenien verfasst unter dem Thema: „Kommt alles ist bereit!“ Der Einladung des Pfarrgemeinderates Atting zum Weltgebetstag in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt waren 100 Frauen beider Konfessionen gefolgt. Sie wurden von Hermine Lehner und ihrem Team willkommen geheißen. Bei der ökumenischen Andacht trugen Doris Pöschl, Hermine Lehner, Elfriede Fuchs, Christhilde Berndt und Hildegard Stelzl Erzählungen und Meditationen aus Slowenien vor. Alle Teilnehmerinnen aus Aholfing, Atting, Dürnhart, Ober- und Niedermotzing, Rain und Schönach lernten so die Lebenssituation der slowenischen Frauen kennen und auch deren Gastfreundschaft und das Miteinander. Gesanglich unterstützte eine CD das Singen der Frauen.

„Unsere Gedanken sind bei all den Frauen, die weltweit nicht mit am Tisch sitzen können; weil sie zum Beispiel durch Menschenhandel verschleppt wurden, in Zwangsprostitution gefangen sind, nichts entscheiden dürfen oder gewaltsam entführt wurden. Der Weltgebetstag ist die weltweit größte ökumenische Frauenbewegung und jedes Jahr lassen wir uns begeistern von den Stärken der beteiligten Frauen, nehmen Anteil an ihren Sorgen und finden Ermutigung im Glauben“ sagte Hermine Lehner bei ihrem Aufruf zur Kollekte. Sie erklärte, dass die Vision der Vorbereitsungsgruppe zum Weltgebetstags eine Welt ist, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können. Auf dem Weg dorthin brauchen sie Zeichen gelebter Solidarität.

Dank Kollekten und Spenden zum Weltgebetstag der Sloweninnen fördert das deutsche Weltgebetstagskomitee die Arbeit seiner weltweiten Partnerinnen. „Kommt, alles ist bereit“ unter diesem Motto geht es im Jahr 2019 besonders um Unterstützung dafür, dass Frauen weltweit „mit am Tisch sitzen können“. Deshalb unterstützt die Weltgebetstagsbewegung aus Deutschland Menschenrechtsarbeit in Kolumbien, Bildung für Flüchtlingskinder im Libanon, einen Verein von Roma-Frauen in Slowenien und viele weitere Partnerinnen in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika.

Bei der Sammlung kamen anschließend 343,30 Euro für Kolumbien zusammen! 

Slowenien ist eines der jüngsten und kleinsten Länder der EU mit gerade zwei Millionen Einwohner, von denen knapp 60 % katholisch sind. Über 280000 Menschen wohnen in der Hauptstadt Ljubiljana. Bis 1991 war Slowenien nie ein unabhängiger Staat, aber immer schon Knotenpunkt internationaler Wanderungsbewegungen und Handelsströme, die vielerlei Einflüsse aus allen Himmelsrichtungen ins Land brachten. Heute liegt Slowenien auf der „berüchtigten“ Balkanroute, auf der Tausende von Flüchtlingen nach Europa kommen. Der Grenzfluss Kolpa ist dabei ein lebensbedrohliches Hindernis. Als Sinnbild des diesjährigen Frauenweltgebetstag stand dafür der gedeckte Tisch, an dem noch Platz ist. Mit offenen Händen und einem freundlichen Lächeln laden die slowenischen Frauen die ganze Welt zu ihrem Gottesdienst ein. Der Weltgebetstag ist in ihrem Land noch sehr jung. Seit 2003 gibt es ein landesweit engagiertes Vorbereitungs-Team.

Nach dem Wortgottesdienst ging ein Großteil der Frauen aus den verschiedenen Dörfern ins Bürgerhaus „Alte Schule“ in Atting, wo gemeinsam die Gastfreundschaft gefeiert wurde und viele Leckereien zum Probieren geboten wurden.

Sehen Sie hier Bilder vom Wortgottesdienst und der anschließenden Feier in der Alten Schule: