Orgelbau- und Kirchenmusikförderverein verkaufte Kräuterbuschen

Orgelbau- und Kirchenmusikförderverein verkaufte Kräuterbuschen

Traditionell gibt es an Maria Himmelfahrt auch Kräuterbüschel, die gesegnet werden. In diesem Jahr war wiederum der Orgelbau- und Kirchenmusikförderverein Atting e.V. unter Vorsitzendem Armin Kiefl aktiv. Die Frauen und Männer kreierten aus Kräutern und Blumen liebevoll kleine bunte Sträuße. Und diese wurden vor dem Gottesdienst zum Patrozinium am 15. August verkauft. Und groß war die Freude, dass beim Kassensturz 322,– Euro zugunsten der geplanten Orgel-Renovierung in der Pfarrkirche auf das Spendenkonto einbezahlt werden können.

Zum Hintergrund der Kräutersegnungen am Fest „Mariä Himmelfahrt“

Zu Mariä Himmelfahrt gab es auch in der Pfarrei Atting eine Kräutersegnung. Dieser alte Brauch, der Kräutern und Gewürzen eine besondere Kraft verleihen soll, ist seit rund 1000 Jahren überliefert.

In den Heilkräutern wird die Schöpfung Gottes besonders sichtbar, spürbar, erlebbar und sogar essbar – diese Meinung teilen viele Gläubige. In der Natur findet sich gegen fast jedes Leiden oder für jeden heilenden Bedarf ein nützliches Kraut.
Aus medizinischer Sicht wurde bisher eigentlich erst ein Bruchteil der Pflanzen, die weltweit wachsen, genau auf ihre Wirkungsweisen untersucht und analysiert. Aber das tut dem Erfolg des bisher angewandten Wissens keinen Abbruch. Es zeigt vielmehr, dass noch viele Möglichkeiten in der Pflanzenheilkunde auf eine Entdeckung warten. In allen Regionen der Erde haben Menschen schließlich seit Jahrhunderten die Kraft der Kräuter zu nutzen gewusst und dieses Wissen auch von Generation zu Generation weitergegeben.

Der besondere Segen Marias

Bei der Kräutersegnung werden die schützenden und heilenden Kräfte der Natur besonders hervorgehoben. Es ist ein sehr alter kirchlicher Brauch am 15. August, zu Mariä Himmelfahrt, den Mitfeiernden beim Gottesdienst gesegnete Kräuterbüschel mitzugeben. Mit Hilfe der Gottesmutter sollen die Kräfte der Natur ganz besonders zugunsten der Menschen und Tiere wirken. Die gesegneten Kräuter dienen in den Häusern später auch als Zeichen, dass Gott den Gläubigen vieles schenkt und die Menschen unter seinem ganz besonderen Schutz stehen.

Legenden rund um die Gottesmutter

Seit dem 10. Jahrhundert sind Kräutersegnungen überliefert.
Besonders in ländlichen Gegenden ist dieser Brauch an Mariä Himmelfahrt noch sehr lebendig. Blumen aus dem Hausgarten, Heilkräuter und Getreideähren werden zu einem Strauß gebunden, manchmal kommen auch Früchte dazu. Danach werden sie in die Kirche gebracht und gesegnet. Dass die Gottesmutter Maria manchmal auch als „Blume des Feldes“ und „Lilie der Täler“ verehrt wird, hat unter anderem zur Festlegung dieses Brauches am Hochfest der Aufnahme Marias in den Himmel beigetragen. Entwickelt hat sich der Brauch der Kräutersegnung aus mehreren Legenden, die sich rund um die Gottesmutter ranken. Eine dieser Legenden besagt, dass Maria von den Aposteln vor den Toren Jerusalems begraben wurde. Als diese das Grab später besuchten, fanden sie aber keinen Leichnam, sondern an der Stelle des Grabes wuchsen duftende Blumen und Kräuter, die einen intensiven Duft verströmten.

Kräuter mit Heilwirkung

Je nach Region wird eine bestimmte Zahl verschiedener heilender Kräuter für die Segnung gesammelt und zusammengebunden. Meist sind es sieben – als alte heilige Zahl – oder neun – für drei mal drei. Aber auch 12, 24, 72 oder gar 99 verschiedene Kräuter sind traditionell möglich. Typische Kräuter, die in den Strauß gebunden werden sind Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut und verschiedene Getreidesorten. In der Auswahl der Kräuter gibt es natürlich örtliche Unterschiede bei den Pflanzen, die in der Gegend wachsen, gesammelt und gesegnet werden.

Die gesegneten Kräuterbuschen werden in den Häusern meist im „Herrgottswinkel“ aufgehängt oder zum Kreuz gesteckt und sind für jene, die sich diesen Glauben bewahrt haben, ein Versprechen für Fruchtbarkeit, aber auch Schutz vor Krankheit und Blitzschlag. Indem man bei einem Gewitter Kräuter aus dem Kräuterbuschen ins offene Feuer wirft, erhofft man Blitzschutz. . Mancherorts werden zu den Kräutern so viele Alantblüten eingebunden, wie Menschen, Kühe und Pferde auf dem Hof leben. Besondere Heilkraft soll ein Tee aus den gesegneten Kräutern haben, und krankem Vieh werden die gesegneten Kräuter ins Futter gemischt. (aus http://www.altoetting-wallfahrt.de/de/kr%C3%A4utersegnung-am-fest-mari%C3%A4-himmelfahrt)