Es war zum zweiten Mal in Folge ein stilles Gedenken, dieser Volkstrauertag 2021. Aufgrund der hohen Inzidenzzahlen hatte Bürgermeisterin Anita Bogner den ursprünglich geplanten Ablauf des Volkstrauertages geändert. Nur die Krieger-, Reservisten- und Soldatenkameradschaft Rain und der Eisstockclub nahmen an der Kranzniederlegung mit ihren Fahnen am Sonntag, den 14. November 2021 teil. „Zum Gedenken an die Vermissten und Gefallenen aus der Gemeinde Rain in den beiden Weltkriegen“ legten Paul Hornauer, der Vorsitzende der Krieger-, Reservisten- und Soldatenkameradschaft Rain und Bürgermeisterin Anita Bogner gemeinsam einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder.
Vorher hatte der Gottesdienst in der Kirche Rain zum Volkstrauertag stattgefunden. Pfarrvikar Innocent Ezewoko erinnerte dabei an Westernfilme, in denen immer wieder Farmen oder Dörfer in Schrecken versetzt werden. Immer sei aber da ein Retter in Aktion und nach 90 Minuten ist alles wieder gut – auch wenn es einige Opfer gekostet hat. Im Evangelium des heutigen Tages sei es ähnlich und doch anders – auch hier gehe es um das Kommen des Retters: „Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen.“ (Mk 13,26). Gott verlässt seine Schöpfung nicht, er vollendet sie. Die Frage ist nur: Wann? Anhand von verschiedenen Beispielen erläuterte der Prediger, welche Schrecken, Unglücke, Naturkatastrophen, die Corona-Pandemie oder auch persönliche Schicksalsschläge die Menschen immer wieder zu bestehen haben. „Hilft es da zu sagen: Aber einmal wird Christus kommen und dann wird alles gut?“ fragte Pfarrvikar Innocent seine Zuhörer. Er erinnerte an die 103 Jahre seit dem Ende des ersten Weltkrieges mit seinen katastrophalen Auswirkungen. Aber nur kurze Zeit nach dem Aufbruch, nach dem Zusammenstehen und der Hoffnung auf Frieden wurde alle Zerstörung im zweiten Weltkrieg überboten. Eindringlich fragte der Prediger in welcher Rolle sich seine Zuhörer wiederfinden: verängstigt und pessimistisch, daueroptimistisch und hoffnungsvoll über die Anwesenheit Gottes? Damit schlug er die Brücke zu zum Volkstrauertag, der zeige, wohin Rüstungswahn und Kriegstreiberei führen. Den Volkstrauertag nannte er eine Mahnung, alle Kräfte für den Frieden zu mobilisieren, sich weltweit für Gerechtigkeit einzusetzen und Kriege zu verhindern. „En behutsamerer Umgang mit der Umwelt und den Ressourcen der Erde kann negative Folgen verringern und drohende Katastrophen vermindern“, so der Prediger und bat abschließend, sich mit den Ängsten auseinanderzusetzen und auf den Menschensohn zu vertrauen.
Bereits am Vorabend, am Samstag 13. November 2021 hatte Pfarrvikar Innocent Chinedu Ezewoko bei der Vorabendmesse in Atting an die Verstorbenen, Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege gedacht. Am Kriegerdenkmal in Atting wurde ein Kranz durch die Gemeinde niedergelegt.
Bürgermeisterin Anita Bogner und KSK-Vorsitzender Paul Hornauer mit den Fahnenabordnungen bei der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal Rain zum Volkstrauertag. (Foto: Irmgard Hilmer)
Bilder unten – das blumengeschmückte Kriegerdenkmal Atting am Volkstrauertag. (Fotos: Irmgard Hilmer)