Die Osternacht, die Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag, ist im Kirchenjahr die „Nacht der Nächte“: eine Nacht des Wachens und Betens. In der Osternacht ist unser Herr Jesus Christus vom Tod auferstanden zu neuem Leben. Darum hält die Kirche auf der ganzen Welt diese Nacht heilig; sie lädt die Gläubigen, wo immer sie auch wohnen, ein, zu wachen und zu beten.
Auch in Atting folgten viele Gläubige zu Beginn dieser Nacht der Einladung. Gemeinsam wurde mit Pfarrer Peter Häusler das Gedächtnis des österlichen Heilswerkes Christi begangen, indem das Wort Gottes gehört wurde und die heiligen Mysterien gefeiert wurden in der zuversichtlichen Hoffnung, dass wir einst am Sieg Christi über den Tod und an seinem Leben in Gott teilnehmen dürfen.
Die Feier der Osternacht war in vier Teile gegliedert:
- Lichtfeier,
- Wortgottesdienst,
- Weihe des Taufwassers,
- Eucharistiefeier
So führte Michaela Häusler als Lektorin auf die einzelnen Teile mit einleitenden Worten hin. In der Lichtfeier wurde draußen vor der Kirche das Feuer gesegnet und die Osterkerze bereitet. Dadurch konnte der Gegensatz von Finsternis und Licht deutlich erfahrbar werden. Dieses „Lumen Christi“ muss angenommen und an die anderen weitergegeben werden – deswegen wurde das Licht der Osterkerze in die dunkle Kirche gebracht und an alle Gläubigen verteilt. Dies geschah mit dem dreimaligen Ruf von Pfarrer Peter Häusler „Lumen Christi“ auf das die Gemeinde mit dem „Deo gratias“ antwortete. Später erfolgte das Exultet, das Osterlob, in dem die Osterkerze als das Symbol des auferstandenen Christus gepriesen wurde.
Der Wortgottesdienst wurde mit drei alttestamentlichen Lesungen durch die Lektorinnen Kathrin Faltl und Bärbel Hilmer gestaltet. Die Lesungen verkündeten, wie sich Gott von Anfang an des Menschen angenommen, sein Volk geführt und zuletzt seinen Sohn als Erlöser gesandt hat. Beim Gloria läuteten alle Glocken und Altarschellen, die Orgel wurde kräftig intoniert. Nach dem vierzigtägigen Verstummen wurde vor der feierlichen Verkündigung des Osterevangeliums wieder das HALLELUJA angestimmt, jener Jubelruf der Juden beim Einzug in das verheißene Land. Singend trug Pfarrer Peter Häusler das Osterevangelium von Markus vor.
Seine Predigt fasste Pfarrer Peter Häusler am Ende mit einem österlichen Lied zusammen: „Christus ist auferstanden, Licht fällt in unsre Dunkelheit! Christus ist auferstanden, Gott hat zum Leben uns befreit!“ Vorher hatte er an das Evangelium erinnert, das nicht gleich „die frohe Botschaft“ verkündete, sondern viele Trauriges erzählte: von den drei trauernden Frauen, die den Leichnam eines leiben Verstorbenen salben wollten und den Stein nicht vom Grab wälzen konnten. Dabei schlug er die Brücke zu den verschlossenen Herzen – zu begrabenen Hoffnungen und zerbrochenen Beziehungen. Und obwohl den Frauen gesagt wurde „Habt keine Angst“ packte sie Grauen und Entsetzen: Das Grab war offen und der Leichnam weg. „Die Zeuginnen der Auferstehung machen ganz und gar keinen frohen und erlösten Eindruck“ resümierte Pfarrer Peter Häusler. An dem leeren Grab und dem Satz „Er wurde auferweckt“ hänge letztlich der ganze christliche Glaube. Und auch wenn es schwer zu begreifen sei, dann ist das Leben stärker als der Tod und die Liebe besiegt den Hass und alles Böse. Jesus begegnen, das sei der Schlüssel zu einem tragfährigen Osterglauben. Der Verstand mit all seiner Logik könne Ostern nicht erklären, denn Ostern gehe über den Verstand hinaus. Aber Begegnungen helfen weiter: Begegnungen mit Christus, die immer ein Geschenk und der Schlüssel zu einem tragfähigen Osterglauben sind. Und diese Begegnungen sind möglich im Wort der Heiligen Schrift, im Brot des Lebens, in den anderen Sakramenten der Kirche, in den Mitmenschen oder tief im eigenen Herzen, in den Wundern der Natur „und vielleicht auch in dieser Osternachtfeier“. Abschließend rief Pfarrer Peter Häusler die Gläubigen auf, die Nähe von Jesus Christus zu suchen und im Verstand und im Herz überzeugend sagen zu könenn: „Er wurde auferweckt“. Amen , Halleluja!
Der dritte Teil der Osternachtfeier war die Taufwasserweihe. Das Wasser ist neben dem Symbol des Lichtes ein weiteres wichtiges Symbol in der Osternacht. Die Litanei zu den Heiligen wurden gebetet und das Taufwasser geweiht. Anschließend wurde in beeindruckender Weise das Taufversprechen von allen Gläubigen erneuert – sie wurden auch mit dem geweihten Wasser besprengt, während das Taufbundlied gesungen wurde. Abgeschlossen wurde dieser Teil mit den Fürbitten.
Abschluss und Höhepunkt der Feier der Osternacht war die Eucharistie als Zeichen der Gemeinschaft mti dem auferstandenen Herrn und dem Leben spendensen Christus. In der Kommunion seines Fleisches und Blutes hatten alle Gläubigen den unüberbietbaren Zugang zu ihm und damit Anteil an seinem Leben. Am Ende des Gottesdienstes erfolgte die Segnung der Speisen und Pfarrer Peter Häusler gab den Feierlichen Schlusssegen. „Der Heiland erstand“ war das festliche Schlusslied aller Gottesdienstbesucher gemeinsam mit dem Kirchenchor Atting-Perkam unter der Leitung von Heinrich Reif.
Zur Mitnahme eines Ostereies waren alle eingeladen, die Kranke zu Hause haben. Bereits im Vorfeld waren alle Pfarreiangehörigen ermutigt worden, ein „Familien-Ei“ oder ein persönliches „Einzel-Ei“ in der Kirche abzugeben. Viele waren diesem Aufruf gefolgt und so schmückten die bunten Eier integriert in eine herrliche Blumendekoration den Altar.
Zahlreiche Handgriffe und Arbeiten waren bereits im Vorfeld nötig für diese wunderbare Feier der Osternacht: da sorgten die beiden Mesner Gottfried Loibl und Nico Schedlbauer für viele Kleinigkeiten rund um die Kirche, die Kerzen und das Osterfeuer, die Ministranten und Ministrantinnen wurden durch Christhilde Berndt und Pfarrer Peter Häusler bestens vorbereitet, der Kirchnchor probte viele Stunden, Michaela Häusler kreierte kunstvoll die herrliche Osterkerze 2018, vom Pfarrgemeinderat verkauften Hermine Lehner und Doris Pöschl die kleinen Osterkerzen für die Gläubigen, der Orgelbau- und Kirchenmusikförderverein hatte viele Osterkerzen gebastelt, Irmgard Hilmer sorgte für den farbenfrohen Blumenschmuck in der Pfarrkirche und alle Fäden liefen bestens bei Pfarrer Peter Häusler zusammen, der mit seinen Ideen, seinem handwerklichen Geschick, seinem Feinschliff bei vielen Kleinigkeiten und nicht zuletzt mit den beeindruckenden Texten sowie der feierlichen Liturgie die „Nacht der Nächte“ zu einem wunderbaren Erlebnis werden ließ.